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Jo, daher weht da Wind! 💨😉

Ernst Offner blickt zurück

 

Für 30 Jahre in der Gemeindevertretung Wals-Siezenheim braucht es eine ordentliche Portion Frustrations-Toleranz, um bei der erdrückenden Bürgermeisterpartei-Mehrheit etwas zu bewegen.
Viele Mitstreiter*innen in der Gemeindevertretung haben bald wieder das Handtuch geworfen, andere haben es länger ausgehalten. Aber, ob lang oder kurz, allen gebührt Dank für ihren Einsatz für das Funktionieren unseres demokratischen Gemeinwesens.

Ich erinnere mich an unsere Gemeindevertreterin Barbara Wallentin, die für ihren Einsatz zumindest mit dem ersten Buswartehaus in der Gemeinde (Haltestelle Römerstein) belohnt wurde.

Ehrentraud Franz hatte da weniger Glück mit ihrer „Bücherzelle“ für Siezenheim: Nach langem Hin und Her endlich beschlossen, scheiterte es scheinbar am damalige Siezenheimer Flügel der Mehrheits-ÖVP. Weil sie sich nicht über den Aufstellungsort einig wurden, steht die alte Telefonzelle bis heute im ASZ.

Wenig Erfolg war Karin Brandstätter (Walserberg) und Claudia Danler (Wals) vergönnt: Trotz vollem Einsatz in gestreiftem Badekostüm der 1920er Jahre, am Walser Dorffest und mit medialem Aufsehen, blieb auch diesmal unser Wunsch nach einem öffentlichen Badesee in der Gemeinde unerfüllt. Die große Gelegenheit hätte es aber schon fast 20 Jahre zuvor gegeben.

Mein Listen-Mitbegründer Vizelt. Herman Fischer (Walserfeld) brachte in Erfahrung, das Bundesheer wolle den Autobahnsee in Viehhausen abgeben. Darauf beantragten wir, die Gemeinde möge das Areal kaufen. Die absolute ÖVP-Mehrheit allerdings belehrte uns, dass es nicht Aufgabe der Gemeinde sei, einen Badesee für die Bevölkerung anzukaufen! Als der Autobahnsee wenige Jahre später zur öffentlichen Versteigerung ausgeschrieben wurde, änderte dieselbe absolute Mehrheit ihre Meinung plötzlich. Wahrscheinlich führte ein Leak, eine undichte Stelle in der Gemeinde-Vorstehung dazu, dass das beschlossene Höchstgebot auch Außenstehenden bekannt wurde. Als Folge wurde der damalige Bürgermeister in Wien von einem bekannten Walser Unternehmer überboten. Statt in einen öffentlichen Badesee, verwandelte sich das Bundeseigentum in spekulatives Privateigentum!

Schon früh setzte sich Hermann Fischer dafür ein, ebenerdige Wohnungen in der Walserfeldsiedlung anzukaufen, und sie für „betreubares Wohnen“ barrierefrei zu adaptieren. Daher packten wir später mit Bgm. Bieringer die Gelegenheit am Schopf und stimmten für den Ankauf der Walserfeldsiedlung für die Gemeinde.

Ebenfalls von Anfang an dabei und viele, viele Jahre lang aktiv in der Gemeindevertretung, Angela Nagele, die „Mutter des „Walserfelder Rodelhügels“.  Als umtriebige Organisatorin in der Pfarre Walserfeld (man erinnere sich nur an den jährlichen großen Pfarr-Flohmarkt), Kirchenchor-Mitglied, etc., etc., war sie unser soziales Gewissen und engagierte sich in unterschiedlichster, oft auch überraschender, Weise:  So war sie eine treibende Kraft hinter dem Projekt Eislaufplatz/-halle, der HalfPipe(!) in Siezenheim, und als Krönung ihrer Ideen, die Umsiedlung der Gemeindebibliothek aus dem Gemeindeamt ins ehemalige Lebensmittelgeschäft in Walserfeld. Nur ihre Vision eines einfachen Hallenschwimmbades für Schule, Sport & Gesundheit ist, so wie das Thema Badesee, bei der wasserscheuen Mehrheitsfraktion auf keine Gegenliebe gestoßen. Im Pfarrheim organisierten wir das erste RepairCafe in der Gemeinde (was dankenswerterweise vom Führungsduo des offenen Seniorenzentrums ZWB mit 2 Terminen jährlich wiederaufgenommen worden ist. Und schräg gegenüber gibt’s die erste Überdachung eines öffentlichen Fahrradabstellplatzes, auch ein realisierter Antrag unserer Kleinfraktion.

Noch gut erinnere ich mich an die Reaktion der GV-Mehrheit, als wir statt einer Kreuzung, einen Kreisverkehr vorschlugen (es wär der zweite in Salzburg gewesen): Ungläubige Gesichter unter den Römern (in Umkehrung zu Asterix) „Jetzt spinnens, die Gallier …“

Nachfolger für den in die Stadt umgezogenen Hermann Fischer wurde Ing. Günter Kickinger (Siezenheim), der mit Finanz- und Überprüfungsausschuss für die nächsten 20 Jahre unser Spezialist für Budget und Jahresrechnung wurde. Günter war als Badminton-Trainer unser Verbindungsmann zu (Hallen-) Sport, engagierte sich als „Zuagroaster“ in den örtlichen Vereinen, und hielt uns über Siezenheimer Vorkommnisse am Laufenden. Seine Fotoserien – von internationalen Fernlaster, auf der Suche nach der Wölfl-Betriebstankstelle sich durch den Ort quälend und dabei Zäune und Gartentore demolierend, bis zum „chronischen Schrumpfen“ des Waldbestands in der Siezenheimer Au bereicherten regelmäßig unsere Gemeinde-Publikation „die alternative – für Wals-Siezenheim“.

Schließlich bleib dann noch ich, Mag. Ernst Offner (Wals). 1994 habe ich gemeinsam mit Hermann Fischer die Liste gegründet. Ich war 30 Jahre Gemeindevertreter, davon 25 Jahre zusätzlich Gemeinderat und damit eines von 9 Mitgliedern der GemeindeVorstehung. Neben meiner durchgängigen Tätigkeit im Bau- & Raumplanungsausschuss, leitete ich in der Ära Bieringer zehn Jahre lang den Umweltausschuss (der danach leider mit dem Verkehrsausschuss zusammengelegt wurde). Mit Zähigkeit kämpfte ich schließlich auch erfolgreich für den Beitritt der Gemeinde zum Klimabündnis und zu e5, dem Landesprogramm für energiebewusste Gemeinden. Auch die vorbildlichen Umweltförderungen in der Gemeinde gehen auf meine Initiative zurück. All die Jahre setzte ich mich für Umwelt- und Naturschutz ein, begleitet die Saalach-Aufweitung von Anfang an und habe mit der Facebook-Gruppe WaSi-AuWatchers eine Platform für alle geschaffen, denen intakte Natur- & Lebensräume in der Gemeinde ein Anliegen sind.

 

Mit Gemeindevertreterin Mag. Inge Jindra (Siezenheim) haben wir eine kompetente, engagierte und durchsetzungsfähige Frau gefunden, die ihre neue Liste in die Gemeindevertretungswahl führt und, ganz dem „GEMEINWOHL“ verschrieben, erfreulicherweise auch als Kandidatin für die Bürgermeister-Direktwahl antreten wird.

Neue Bürgerliste – frisches Grün
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